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Z A H N A E R Z T E K A M M E R . A T

ÖZZ Ausgabe 2/2025

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W I S S E N S C H A F T L I C H E F O R T B I L D U N G

Z u m H e r a u s n e h m e n u n d S a mm e l n

titis einige Monate später wieder aufflammen. Daher sollte

die unterstützende Periimplantitis-Therapie in regelmäßigen

Abständen (sechs Monate oder weniger) durchgeführt wer-

den. Bei jeder dieser Nachuntersuchungen kann eine erneute

Behandlung erforderlich sein. Darüber hinaus sind die Ein-

haltung der empfohlenen Mundhygienemaßnahmen und eine

gesunde Lebensweise (zum Beispiel Raucherentwöhnung und

Diabeteskontrolle) Teile der unterstützenden periimplantären

Nachsorge. Klinische Verbesserungen und stabile periimplan-

täre Knochenlevel wurden bei der Mehrheit der Patient:innen

nachgewiesen. Die unterstützendeTherapie förderte die Über-

lebensrate der Implantate und senkte die Prävalenz von Peri-

implantitis und periimplantärer Mukositis.

Resümee

Insgesamt lässt sich feststellen, dass die Therapie der Parodon-

titis im Vergleich mit der Periimplantitis einfacher und auch er-

folgversprechender ist. Die Biofilmentfernung auf einer rauen

Implantatoberfläche, zudemerschwert durch Implantatwindun-

gen und eine ausladende Suprakonstruktion, stellt eine deutlich

größere und oftmals frustrierende Herausforderung dar.

Daher verwundert es auch nicht, dass alternative und adjuvante

Therapieverfahren (z. B. Laser, fotodynamische Therapie, Luft-

Pulver-Wasser-Strahlen) zur mechanischen Biofilmentfernung

bei der Periimplantitis-Therapie vergleichsweise besser ab-

schneiden, wohingegen diese bei der Parodontitis-Therapie kei-

nen oder nur einen geringen Zusatzeffekt nach der schon sehr

guten mechanischen Reinigung erzielen. Andererseits scheint

der adjuvante Effekt einer systemischen Antibiotikatherapie bei

einer Parodontitis-Therapie erfolgreicher zu sein, waswiederum

auf einemöglicherweise besseremechanische Biofilmzerstörung

bei der Parodontitis-Behandlung zurückgeführt werden könnte.

Zahnerhalt vs. Implantat

Die Entscheidung für den Zahnerhalt oder die Extraktion mit

nachfolgender Implantation ist oftmals schwierig, da sie von

einer Vielzahl von Faktoren bestimmt wird. Die Schwierigkeit

Abb. 6

Rekonstruktive Periimplantitis-Therapie und Rezidiv.

a) Insertion der Implantate, b) Eingliederung des Zahnersatzes,

c) Periimplantitis, d) rekonstruktive Periimplantitis-Therapie

mit Stilllegung des Implantats, e) Implantat wieder in Funktion

nach Periimplantitis-Therapie, f) Periimplantitis-Rezidiv

Abb. 7

Explantation. a) Fortgeschrittene Periimplantitis,

b) Explantation mittels Trepanfräse

© Deschner (8)