Z A H N A E R Z T E K A M M E R . A T
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ÖZZ Ausgabe 3/2025
W I S S E N S C H A F T L I C H E F O R T B I L D U N G
Z u m H e r a u s n e h m e n u n d S a mm e l n
Abb. 4a und 4b:
Ausgangssituation Zapfenzahn 22, palatinal mit Amalgam verschlossen. In der Invagination und im restlichen
Wurzelkanal ein singulärer Guttaperchastift. Apikale Parodontitis mit radiologischer Aufhellung bei Zustand nach
Wurzelspitzenresektion.
Abb. 4c:
Spiegelaufnahme
mit Blick auf die ursprüngliche
Resektionsfläche von apikal: Umriß
der restlichen Zahnwurzel (weißer
Pfeil), nekrotische Zahnpulpa
(schwarzer Pfeil) und apikales Ende
der Invagination (grüner Pfeil).
Abb. 4d:
Spiegelaufnahme der mit
ProRoot gefüllten Retrokavität.
Es wurde das apikale Ende der
Invagination sowie die umgebende
nekrotische Wurzelkanalpulpa mit
Ultraschall-Retrospitzen entfernt.
Abb. 4e:
Postoperatives
Kontrollröntgen.
Abb. 4f:
Die Invagination wurde
orthograd mit Guttapercha gefüllt.
Abb. 4g:
Ästhetisches Endergebnis.
Abb. 4h:
Abschlussröntgen 1
Jahr nach Behandlungsbeginn.
Abb. 4i:
Nachkontrolle 17 Jahre
nach erfolgreicher Behandlung
des Dens invaginatus.
4a
4b
4c
4d
4e
4g
4f
4i
4h
Ein 41-jähriger Patient wurde an
unsere Praxis zur Klärung der Fra-
gestellung, ob der linke seitliche
Schneidezahn mit vestibulärer
Fistel erhaltenwerden könne, über-
wiesen. Im Ausgangsröntgen zeigt
der zapfenförmige Zahn 22 eine In-
vagination des Typs II nach Oehlers
zudem eine verkürzte Wurzel, die
bereits in Höhe des apikalen Endes
der Invagination reseziert worden
war, assoziiert mit einer ca. erb-
sengroßen Aufhellung. In der Inva-
gination befand sich ein einzelner
Guttaperchastift. Die Zugangska-
vität war mit einem Amalgam ver-
schlossen und die Zahnkrone war
dunkel verfärbt. Offensichtlichwa-
ren sowohl eine orthograde Wur-
zelkanalbehandlung als auch eine
Wurzelspitzenresektion ohne Hei-
lungserfolg unternommenworden.
Es wurde zunächst das Amalgam
entfernt und der Zugang zur In-
vagination dargestellt, der Gut-
taperchastift entfernt und nach
gründlicher Spülung mit 5%-iger
Natriumhypochloritlösung eine
Kalziumhydroxideinlage einge-
bracht und der orthograde Zugang
provisorisch verschlossen. Beim
chirurgischen retrograden Zugang
zeigte sich in der Spiegelaufnahme
die ursprüngliche Kontur der Wur-
zel. Zentral in der Resektionsfläche
fand sich das apikale Ende der In-
vagination, peripher umrandet von
der ursprünglichen Pulpakammer
mit nekrotischem Pulpagewebe.
Dieses Pulpagewebe wurde samt
dem apikalsten Bereich der Invagi-
nation mit Ultraschallretrospitzen
entfernt. Damit wurde eine Kavität
zum Einbringen von ProRoot MTA
(DentsplyMaillefer) geschaffen. Das
weitere chirurgische Vorgehen und
der Verschluss der Operationswun-
dewurde fachgerecht durchgeführt.
Nach 1 Monat wurde orthograd die
Kanaleinlage herausgespült und die
Invaginationmit einerWurzelkanal-
füllpaste (AHplus, Dentsply Sirona)
und Guttaperchastiften verschlos-
sen und die Zugangskavität adhä-
sivtechnisch provisorisch versiegelt.
Fallbeispiel 2:
Patient MW (Abb. 4)
Nach einjährigem Intervall wurde
die Zugangskavität definitiv mit
Composite verschlossen und eine
Formkorrektur der klinischen Zahn-
krone adhäsivtechnischmit Compo-
site formvollendet.
Das Kontrollröntgen 17 Jahre nach
Behandlung zeigt eine Ausheilung
der apikalen Parodontitis mit un-
auffälligen knöchernen Strukturen.




