

Z A H N A E R Z T E K A M M E R . A T
13
ÖZZ Ausgabe 2/2025
C O V E R S T O R Y
ÜBER ÄHNLICHES UND
UNTERSCHIEDLICHES
ÖZZ: Wie war Ihr Weg in die Zahnmedizin?
DDr. MinuAmeri:
Ich habe schon als kleines Kind beschlossen,
Zahnärztin zu werden. Bereits im Alter von vier Jahren stand
ich regelmäßig begeistert in der Ordination meines Vaters und
assistierte ihm später bei Schmerzpatient:innen außerhalb der
Ordinationszeiten an den Wochenenden. Bis heute hat sich an
meiner Begeisterung für den Zahnarztberuf nichts geändert.
Dr. ThomasHöllwarth:
Eine sehr nette und eloquente Dentistin
in Tirol hat in meinen Jugendtagen mein Interesse an der Zahn-
medizin geweckt und dieses Interesse ist seither ungebrochen.
Damals war jedoch das Medizinstudium Voraussetzung für die
weitere zahnmedizinischeAusbildung. Kurz: Sowohl fürMedizin
als auch für Zahnmedizin habe ich ein gewisses Faible.
ÖZZ: Wie lange sind Sie bereits niedergelassene Zahnärzt:in und
warum haben Sie sich für eine Ordination in einer ländlichen
Region beziehungsweise in der Stadt entschieden?
Ameri:
Ich bin schon seit 23 Jahren in der Ordination und habe
2004 den Kassenvertrag meines Vaters übernommen. Da ich hier
aufgewachsen bin, war es für mich naheliegend, die Ordination
auch in diesem Ort weiterzuführen. Darüber hinaus erschien mir
eine Ordination in Wien oder in einer anderen Stadt schon immer
wesentlich stressiger, insbesonderewenn ichmir die Schilderungen
befreundeter Wiener Kolleg:innen meines Vaters anhörte.
Höllwarth:
Ich arbeite seit 2001 – also etwas länger als Kolle-
gin Ameri – als niedergelassener Zahnarzt. Die Entscheidung,
meine Ordination in der Stadt zu eröffnen, stand in engem Zu-
sammenhang mit meiner Lebensplanung. Anders ausgedrückt
überzeugten meine Familie und mich der kurze Arbeitsweg, der
Freundeskreis und der Schulweg unserer Tochter.
ÖZZ: Was sind die schönen Seiten einer Landzahnarztpraxis?
Ameri:
Ich denke, dass vor allemdie gesellschaftliche Integration
und die große Wertschätzung vonseiten der Bevölkerung
Gesellschaftliche Integration, Wertschätzung und verbindliche
Kontakte machen den Reiz einer Ordination auf dem Land aus,
sagt DDr. Minu Ameri. Doch das erkennen noch zu wenige, der
Zahnarztmangel auf dem Land sei ein „Riesenproblem“. Darin liege
auch der größte Unterschied, erklärt Dr. Thomas Höllwarth. Denn
dieser Mangel bestimme die Arbeitsgestaltung auf dem Land –
Ähnliches sei in der Stadt mit ihrer guten Versorgung nicht gegeben.
Niederlassung: Land oder Stadt?
¤